Rumänien, Cluj Napoca (Klausenburg), Projekt „Albă ca Zăpada“ („Schneewittchen“)

Impression aus der neuen Wäscherei in Cluj Napoca, Rumänien
Impression aus der neuen Wäscherei in Cluj Napoca, Rumänien

 

Rumänien: „Ajutatii Copii“ in Cluj Napoca, Projekt „Albă ca Zăpada"

Träger: „Fundatia Ajutatii Copii Romania“ in Cluj Napoca (Klausenburg, Siebenbürgen). Der Verein ist als mildtätig anerkannt. (Die diesbezüglichen Rechtsverhältnisse sind den deutschen vergleichbar)

 

Film: Wer lieber sehen und hören möchte, hier geht es zu unserem kurzen Dokumentarfilm vom Oktober 2016. weiter zum Film

 

Zielgruppe: Das Projekt hat sich um Waisen-Mädchen mit leichten geistigen Behinderungen gekümmert (alle haben einen Behinderten-Ausweis), die mit 18 Jahren das Waisenheim, in dem sie aufgewachsen sind, verlassen mussten und infolgedessen ohne Angehörige, weitgehend mittellos, ohne Ausbildung, ohne Wohnung, und ohne weitere staatliche Unterstützung, „auf der Straße“ gestanden haben und von daher besonderen Gefährdungen ausgesetzt waren. 

Die jungen Frauen wurden von den örtlichen Jugendhilfeämtern, in deren Zuständigkeitsbereich die Waisenheime  liegen, an das Projekt vermittelt. Es handelt sich um 3 Heime in der Region Klausenburg. Die Mädchen wurden nur aufgenommen, wenn sie das (nach einer Probezeit) ausdrücklich wollen. 

 

Projektziel: Ajutatii Copii  hat die jungen Frauen soweit gefördert und befähigt, dass sie in der Lage waren ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen. Hierzu betrieb der Träger die Firma „Albă ca Zăpada“ (Schneewittchen). Diese Firma war als gemeinnützig anerkannt und zertifiziert, ähnlich den „Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)“, oder „Integrations-Firmen“, wie es sie auch bei uns gibt. „Albă ca Zăpada“  gab den jungen Frauen eine Anstellung und eine Wohnung, in der sie jeweils zu viert wohnten und ambulant betreut wurden.   

Wenn die Frauen selbständig genug und in der Lage waren ihr Leben ohne die Hilfe des Projektes in die Hand zu nehmen, wurden sie in die Selbstständigkeit entlassen. Immer wieder gab es auch Frauen, die den Schritt in ein völlig selbständiges Leben nicht geschafft haben. Diese wurden nach Bedarf z.T. über viele Jahre unterstützt. 

 

Projektbeschreibung: „Albă ca Zăpada“ hat Verträge mit verschiedenen Arbeitgebern gemacht (z.B. einem Supermarkt, der kath. Kirche, der Universität, der Uni-Klinik, auch der Stadt selber) und vereinbarte Dienstleistungen für sie erbracht. Zumeist handelte es sich um Reinigungsdienste und Landschaftspflege.

Und sie hat eine kleine Wäscherei betrieben, die ihre Aufträge von Hotels, Restaurants, Firmen, der Feuerwehr usw., aber auch von Privatpersonen bekam. 

 

Seit Gründung des Projektes 1990 haben über 100 Frauen das Projekt „durchlaufen“ und in ein selbständiges Leben verlassen. Einige von ihnen sind heute verheiratet und haben eigene Familien, einige haben es bevorzugt, in ihrer 4er WG zusammenzubleiben. Rückblickend betrachtet ein toller Erfolg!

 

Förderung: Die Stiftung HUMuS hat dieses Projekt seit dem Jahr 2000 bis 2018 gefördert. Von dem Gesamtbudget des Projektes in Höhe von ca. 100.000 €/Jahr erwirtschaftete „Albă ca Zăpada“ selber um die 75.000 €/a, den Rest übernahm die Stiftung HUMuS, also etwa 25.000 € jährlich. Es handelte sich um die Förderung im Bereich laufender Kosten. (Gesamtförderung bisher über die Jahre ca. 200.000 €)

 

Die Rahmenbedingungen vor Ort hatten sich in den vergangenen zwei Jahren stark verschlechtert - es fehlte jede staatliche Unterstützung, steigende Mieten und Löhne sowie geänderte steuerliche Rahmenbedingungen - so dass ein wirtschaftlich tragbarer Weiterbetrieb der Einrichtung in der Form nicht mehr möglich war.  

 

In der Vergangenheit wurde das Projekt überdies gefördert von:

Aktion Mensch (Impulsförderung), Software AG Stiftung, Soros Stiftung (hier bekam das Projekt einen Preis in einem Wettbewerb innovativer Konzepte sozialer Initiativen)

Das Projekt hat keinen Anspruch auf staatliche Zuwendungen, war also auf anderweitige Unterstützung angewiesen.

 

Wir danken für Ihre Unterstützung!

Jeder gespendete Euro ist direkt und ohne Abzug dem Projekt zugute gekommen, weil wir ausschließlich ehrenamtlich tätig sind.

 

 

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